Geschichte – Mythos – Identität

Zur globalen Zirkulation des Western-Genres

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Der Western gilt als „amerikanisches Genre par excellence“. Das Buch indes zeigt auf, wie sich der US-Western ausgehend von Hollywood global verbreitet und auf andere nationale Kinematographien ausgewirkt hat. So sind in den 1960er Jahren die europäischen Western-Variationen entstanden. Viele Historienfilme anderer Länder erzählen zwar nicht vom Mythos des Wilden Westens und nicht von der US-amerikanischen Frontier – und doch nehmen wir diese Filme in vieler Hinsicht als Western wahr. In mexikanischen, brasilianischen, argentinischen, australischen, indischen oder japanischen Filmen wird von einer ähnlichen, aber eigenen kolonial und postkolonial geprägten Historie erzählt; und aus dem US-Western bekannte Figurentypen werden mit anderen nationalen Identitäten verwoben. Ausgehend von drei zentralen Elementen des Western – der Figur des Outlaw, der Landschaft und den Standardsituationen (z.B. Shootout, Saloonszene) – werden in dem Band transnationale Variationen des Western bis zu aktuellen Hybridfilmen kulturwissenschaftlich und genretheoretisch untersucht. So wird gezeigt, dass der Western als globales Genre verstanden werden kann.