Geschichte(n) am Wegesrand

Essayistische Ausflüge ins 19. und 20. Jahrhundert

von

In Jürgen Reuleckes Essays geht es nicht um große historische Ereignisse, sondern eher um Alltägliches – und doch um viel mehr! Wie ist es z.B. zum „blauen Montag“ bzw. dem noch immer gern geübten „Blaumachen“ gekommen oder welchen Einfluss haben „Flauten und Fluten“ bzw. das Wetter bislang auf die Menschen gehabt. Oder er befasst sich mit den Ursprüngen und Auswüchsen der Männerbundideologie bis in unsere Zeit hinein. Es ist erstaunlich, zu welchen Einsichten er gelangt. Er konstatiert u.a., dass die Verkörperung von Geschichte, also von dem, was die Menschen insbesondere ausmacht, oft von „tiefsitzenden, langfristig nachwirkenden … traumatischen Erfahrungen, Verletzungen, Blockierungen und sonstigen psychischen Belastungen [geprägt ist], die meist nicht bewusst und kaum erinnerbar sind.“ Reulecke will Wege weisen, die es den Menschen erleichtern, sich besser in ihrer Geschichte zurechtzufinden und zu erholen. Sein Buch trägt dazu bei: Es nimmt den Leser mit auf „Ausflüge“ in die Vergangenheit, von denen dieser mit viel Gewinn in die Gegenwart zurückkehrt.