Geschichten gelebter Menschlichkeit

oder: Wie Gott durch Grimm'sche Märchen geht

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Märchen vermitteln tiefe Weisheiten, auch über Gott. Gott und die Gerechtigkeit sind Thema der Grimm’schen Märchen, die Eugen Drewermann auslegt. Über Gott kann man viel sagen, doch entscheidend ist, was jemand tut, meint die Geschichte ‚Der Arme und der Reiche‘. Der ‚Schneider im Himmel‘ konterkariert auf humorvolle Weise die unheilvolle Strafegerechtigkeit in Ethik und Justiz und kommt der Aufforderung der Bergpredigt nahe, nicht über Menschen zu Gericht zu sitzen. Die Geschichte vom ‚Sterntaler‘-Mädchen zeigt dagegen etwas von Gottes Art zu richten als eine Belohnung des Guten durch sich selbst. Die Geschichte von den ‚Drei Sprachen‘ spricht von Gott, indem sie ironischerweise jemanden zum Papst krönt, der die Sprache der Tiere versteht und ihr folgt. Ein Buch, das daran erinnert, was es heißt, gütig und gerecht, also menschlich zu handeln.