Gestern vielleicht

von

Der Wiener Flugkapitän Julian Kaiser macht kurz nach seiner Scheidung und einer missglückten Affaire mit einer Florentiner Pianistin eine ungewöhnliche Erfahrung. An sich über esoterisch anmutende Vorstellungen erhaben, begleitet er dennoch einen langjährigen Freund zu einem buddhistischen Meditationsretreat in die Tiroler Berge. In den letzten Stunden der Meditation steigt in ihm das Gesicht einer bezaubernd schönen, indischen Frau auf, die ihn auffordert, zu ihr zu kommen. Schwankend zwischen Vernunft und Hoffnung begibt er sich schließlich auf die Reise durch Indien, um nach ihr zu suchen. Auch seine Ex-Frau Tara, eine angesehene Indologin, folgt einer Einladung des Literaturprofessors Prathab Singh zu einem Symposium in die indische Hauptstadt. Während Julian mittels dieser „Vision“ Tara aus seinen Gedanken zu verdrängen sucht, stürzt sich Tara in einen anregenden Schriftverkehr mit Prathab. Liebe erobert neue Begegnungsformen im Zeitalter der Globalisierung und modernen Kommunikationstechnologie, läuft jedoch Gefahr, an Projektionen und falschen Erwartungshaltungen zu scheitern.
Die Aussenweltreisen der Protagonisten finden ihre Entsprechung in deren Gedankenreisen durch Philosophie, Literatur und Kunst Europas und des Subkontinents.
Nach langer, erfolgloser Suche erkennt Julian, dass er einer Illusion gefolgt ist, dennoch führte ihn die Reise zu einer erstaunlichen Entdeckung; ebenso wie Tara, die sich jedoch auf der Suche nach ihrer Vergangenheit in den Weiten der Wüstenhochebenen Ladakhs verirrt.