Giulianova

von

Einmal Giulianova – immer Giulianova

Im Sommer 1986 entscheidet sich der junge, wasserscheue Marcel Kümin für Badeferien in Giulianova. Schon nach sieben Tagen steht fest: Giulianova wird ihn nie mehr loslassen.

Eine Familientragödie im fernen Wollerau platzt im August 1988 in Kümins Ferienidylle, die ihn erschüttert und mit einem fatalen Fehlurteil enden wird.

Vom Giovanotto zum Mann und Autor mehrerer Bücher gereift, schreibt Kümin im Sommer 2019 an einem Roman über seine ewige Liebe zur kleinen Stadt in den Abruzzen. Da erfährt die Wollerauer Tragödie eine brutale Fortsetzung – im Speisesaal seines Hotels Cristallo in Giulianova.

So sehr ich mich immer freue, in Giulianova aus dem Zug zu steigen und erhobenen Hauptes meinen Rollkoffer durch die Strassen von Giulianova zu ziehen, in der völlig irrigen Annahme und Einbildung, dass sich Frauen hinter Vorhängen zuflüstern: «Eco! Er ist wieder da, lo straniero, lo scrittore!», so sehr baut sich vor mir, je näher ich dem Hotel Cristallo komme, eine schreckliche Frage auf: Sind sie auch dieses Jahr wieder hier, Herr Hürlimann und seine Kunigunde? Und leider gibt es nur eine Antwort: Ja, dort steht es wieder, das Auto mit dem ZH-Nummernschild.