Glut

Ein Roman der Apokalypse

von

In Ominösien, einem Land irgendwo im Osten, herrscht Bürgerkrieg. „Muster“ ist als schräger Vogel und Taugenichts verschrien, doch als sein allseits beliebter kleiner Bruder fällt, stellt er sich dem Ernst des Lebens und lässt sich zum Wehrdienst einziehen. Dass die höheren Sphären den Bruder als Prophetenkandidat ausersehen hatten und in arge Bedrängnis kommen, als dieser fällt, dass nun er als Ersatz herhalten muss, um den Engeln nicht den Job zu rauben, ahnt er nicht. Mit Kumpel „Dreizehn“ desertiert er bald mitten im Gefecht, fällt aber den Rebellen in die Hände, die beide monatelang arretieren. Kurz bevor das Dahinvegetieren ihnen den letzten Lebensmut raubt, kommt der „Jünger“ um, der Kandidat aber endlich frei, allerdings stark traumatisiert. Wieder sorgen die Engel für Ersatz. Alles scheint ein gutes Ende zu nehmen, als Muster, der neue Dreizehn und der gescheiterte Filmemacher Fünfunddreißig im Großen Kino eine schräge Gesellschaft versammeln, um die Druckerei im Haus wieder in Gang zu setzen. Als sie sich auf Raubdrucke und Falschgeld verlegen, brummt das Geschäft. Das erste eigene Werk erschüttert das Land: Die Schrägen erzählen ihre eigenen Geschichten – ein Panorama der Traumata der Gesellschaft. Die Ereignisse überstürzen sich, die Dimensionen geraten ins Wanken und im Kino wird es höllenheiß …Mit seinem Faible für Menschen am Rand der Gesellschaft legt der türkische Kultautor Murat Uyurkulak mit seinem zweiten Roman eine mit magischen und fantastischen Elementen durchsetzte ironische, traumatische und zugleich sozialkritische Allegorie auf die Türkei vor.