Göttinger Orientforschungen, I. Reihe: Syriaca

Literarische Werke von und über Christen in Ägypten

Mit den Attentaten islamischer Fundamentalisten gegen ägyptische Kopten kam die Christenheit Ägyptens mit einem Mal wieder weltweit in die Schlagzeilen. Koptologen und die Wissenschaft vom christlichen Orient hingegen bemühen sich schon lange um die Erforschung dieser Glaubensgemeinschaft.
Martin Tamckes und Heike Behlmers Sammelband nähert sich dem Thema aus einem anderen Blickwinkel: Die Beiträge geben Überblicke zu Werk und Leben koptischer Schriftsteller, spüren den Kopten im modernen Kriminalroman nach, präsentieren koptische Migrationsliteratur und behandeln geschichtliche Aspekte des Faches Koptologie. Daneben stehen Untersuchungen zu Reiseberichten, Werken ausländischer Autoren, die sich mit den Kopten in der einen oder anderen Weise auseinandersetzten, wie beispielsweise Erhart Kästners Buch über seine Kriegsgefangenschaft in der ägyptischen Wüste, aber auch zu den koptischen Bezügen einer äthiopischen Heiligenerzählung und Berichten deutscher Missionare. Die oft ungewohnten Perspektiven machen die Welt der Kopten auf neuem Wege zugänglich und zeigen sie als Teil der ägyptischen Kultur, Literatur- und Migrationsgeschichte sowie der Geschichte europäischer Rezeption koptischer Wirklichkeit und helfen so, unser Bild der Kopten vor Engführungen zu bewahren.