Gold und Galeeren

Eine ungewöhnliche Lebensgeschichte aus dem mittelalterlichen Frankreich

von

Jacques Coeur, dem Helden dieser abenteuerlichen Geschichte aus dem Frankreich des 15. Jh., wurde ein ungewöhnliches Schicksal zuteil. Er stieg vom kleinen Tuchhändler zum Schatzmeister des Königs auf und wurde vom ihm zurück ins Nichts gestoßen. Er machte, selbst geadelt, die Adligen zu seinen Schuldnern und verlor am Ende Haus wie Hof. Er liebte eine königliche Mätresse und wurde beschuldigt, sie vergiftet zu haben. Nicht durch Hexerei, sondern durch Handel mit kostbaren Gütern gelang es ihm, Kupfer in Gold zu verwandeln. Er schickte Galeeren übers Mittelmeer und verschaffte seinem ärmlichen Herrscher damit Geld für historische Siege. In Zeiten eines Hundertjährig genannten Krieges gehörte er mit Jeanne d’Arc zu jenen Persönlichkeiten, die das Land vor vollständiger Besitznahme durch die englischen Eindringlinge retteten.
Aus der Sicht des in den Kerker geworfenen Schatzmeisters schildert Möckel die historischen Ereignisse im damals tief gespaltenen Frankreich: die Verwüstungen, Intrigen, Morde. Er legt die Wankelmütigkeit des Königs dar und den rasanten Aufstieg Coeurs, der Verbindungen zum Papst wie zum ägyptischen Sultan aufbaute, riesigen Reichtum erwarb und doch alles verlor. Dieser Mann, Liebhaber der freizügigen Agnès Sorel oder vielleicht auch nur ein Verehrer, der im Traum das Bett mit ihr teilte, ragt durch Mut zum Experiment, vor allem aber durch seine Toleranz über die Zeitgenossen hinaus. Seine kluge Vermittlung zwischen den bis aufs Blut verfeindeten Religionen verleiht ihm Bedeutung bis in heutige Tage.
Ein atemlos durcheiltes Leben, dessen Spannung bis zum dramatischen Ende nicht nachlässt.