Gott, der Tod und die Zeit

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Der Band ‚Gott, der Tod und die Zeit‘ enthält die beiden letzten Vorlesungen von Emmanuel Lévinas an der Sorbonne, seinen konzentrierten Durchgang durch das thematische Feld von Gott, Tod und Zeit. In der ersten Vorlesung – über Tod und Zeit – geht Lévinas in einer nuancierten Heidegger-Lektüre, unterbrochen durch Exkurse über Kant, Hegel, Bergson, Bloch, der verschlungenen Beziehung zwischen Tod und Zeit nach, entwickelt er die Vorstellung eines Todes, der sich in die Zeit einschreibt: „Den Tod ausgehend von der Zeit denken und nicht mehr die Zeit ausgehend vom Tod“. Ebenso versucht die zweite Vorlesung – über Gott – zentrale Gedanken Heideggerscher Diagnostik zu wenden. Weil die Philosophie, von ihrem Ursprung an, Gott und das Sein vermischt habe, sei nicht so sehr das Sein vergessen worden als vielmehr Gott. Die Metaphysik unter der Herrschaft der Onto-Theologie habe Gott zum Verschwinden gebracht. Nach Lévinas gilt es nun, Gott aus der Macht dieser philosophisch-theologischen Konzeptionen zu lösen.