Gottlob Tröbst

Gelehrter zwischen Weimar und Moskau

von

Weimar – Moskau – Kasan, Mitte 1800: Zwei befreundete Männer lieben dieselbe Frau. Auch Catherine, Tochter einer russischen Adelsfamilie, liebt beide Männer. Der eine ist ein Fürst mit illustren Vorfahren. Der andere kommt aus Weimar und ist Sohn eines armen Handwerkers. Weil Catherine weder den einen noch den anderen durch Zurückweisung kränken will, entscheidet sie sich für eine Freundschaft mit beiden. Diese ungewöhnliche Verbindung währt ein Leben lang. Christian Gottlob Tröbst war erster Direktor des Weimarer Realgymnasiums. Durch Sabinin, den russischer Hofprediger Maria Pawlownas, mit dem er Puschkin-Novellen ins Deutsche übersetzte, erhält Tröbst eine Hauslehrerstelle in Moskau. Hier verliebt er sich in Catherine, die Tochter seines Dienstherren. Als seine Beziehung bekannt wird, muss er Moskau „mit gebrochenem Herzen“ verlassen und kehrt an die Ilm zurück. In zahlreichen Briefen und Tagebüchern zeichnet er ein kritisches, aber auch ironisches Bild der Stadt an der Moskwa und beschreibt zugleich in skizzenhaften Passagen seiner „Herzensfreundin“ Catherine das Weimar des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Der Autor, ein Urenkel von Tröbst, schildert anhand zahlreicher bisher unveröffentlichter Dokumente und einer erstmaligen Auswertung der noch erhaltenen Tagebücher das lebendige Bild eines Gelehrtenlebens – und die Geschichte einer großen, aber unerfüllten Liebe.