Gras

von

Erik Steinbrecher fotografiert Menschen, die in öffentlichen Parkanlagen von Grossstädten auf der Wiese liegen und schlafen. Er nähert sich ihnen bis auf eine ganz bestimmte Distanz, erhascht verstohlen ihr Bild. Was dabei entsteht, sind fotografisch höchst ambivalente Stimmungen, Schwebezustände. Einerseits geht es um Darstellungen von überwältigender, höchst verletzlicher Intimität im öffentlichen Raum und um die Provokation dieser öffentlich ausgestellten Intimität. Andererseits entstehen urbane Landschaftsbilder von grosser Ruhe und Versöhnlichkeit, in denen der menschliche Körper der «Natur» für einmal vertraut und – wenigstens transitorisch – in ihr aufgehoben scheint.