Gregor Sailer, Ladiz

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„3.500 m über dem Meer. Schlechte Sicht. -15°C. August.
Eine Eisschicht überzieht langsam meine Kamera. Der starke Wind bläst Schnee durch die fehlenden Ecken der Mattscheibe und beschlägt diese von innen. Die niedrigen Temperaturen lassen den Planfilm unregelmäßig aus der Schärfeebene wandern. Er beginnt sich zu wellen. Die robuste Mechanik der p2 hält stand. Mit digitaler Technik hätte man bereits Schwierigkeiten. Der Belichtungsmesser fällt aus.
Die skitouristisch erschlossenen Gebiete sind menschenleer. Ich bin weitgehend alleine. Faszinierendes Licht. Keine Postkartenstaubzuckerschicht. Wo finde ich das ewige Eis?
Es existiert nicht.“

Die Arbeit Gregor Sailers beschäftigt sich mit Hochgebirgsarchitektur, zumindest mit architektonischen Elementen, welche auf den zweiten Blick völlig fremd und sinnentleert erscheinen. Bewußt hat er auf bekannte, symbolträchtige Architektur verzichtet, um Motive austauschbar, nicht zuordenbar, zu halten. Es sind Anlagen, wie sie überall in den Alpen vorkommen. Einziger Zweck: Abfertigung/Transport von Menschenmassen. Sicherstellung des Tourismusbetriebs.

Gregor Sailer, *1980 in Schwaz, Tirol. Lebt und arbeitet in Tirol.