Grenzfälle

Texte aus Brandenburg und Schleswig-Holstein

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Seit Jahrzehnten lautet das Motto des Lübecker Autorenkreises „Kennenlernen – aufeinander zugehen“. Diese Devise führte seine Mitglieder aus ganz Schleswig-Holstein zu Exkursionen in die östlichen Bundesländer. Seit einem Treffen im Kleist-Museum Frankfurt (Oder), bei dem der Brandenburger Verband deutscher Schriftsteller (VS) Gastgeber war, entwickelten sich zwischen den Autoren freundschaftliche Beziehungen. Beide Vereinigungen hatten jeweils eigene Anthologien herausgebracht – die Brandenburger zuletzt Kinder, die wir waren (2014). Deshalb lag eine gemeinsame Veröffentlichung nahe. Das Thema war schnell gefunden. Die Grenze, Symbol der Teilung, sollte zum Anlass für die Annäherung werden. Obwohl die Themenwahl nicht an die Zeitgeschichte gebunden war, beschäftigen sich die meisten Beiträge mit der innerdeutschen Grenze. Doch auch andere „Grenzfälle“ fanden ihren Niederschlag: Die Grenze zwischen der DDR und Polen, aber auch die zwischen Leben und Tod oder gestern und morgen.