Grenzräume in der Archäologie

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Wo ist die Grenze? Eine Frage, die unsere Gesellschaft aktuell in vielerlei Hinsicht beschäftigt und zu verschiedenen Definitionen von Grenzen führt. Dazu kommt, dass eine Grenze stets von ihr umgebene Räume entstehen lässt. Schon früh etablierten sich auch in der archäologischen Forschung Konzepte von Territorien und Kulturgruppen, die man durch klare Trennlinien zu greifen versuchte. In den letzten Jahren wichen sie jedoch der Erkenntnis, dass Kulturen sich nicht durch strikte Grenzziehung fassen lassen. Dieser Sammelband stellt die aktuellen Forschungsansätze zu Gestalt und Bedeutung von Grenzen in der Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas vor. Diskutiert wird u. a., ob sich Grenzen in der materiellen Kultur zeigen und ob Grenzen nicht vielmehr Zonen der Mobilität und Interaktion darstellen. Interdisziplinär, diachron und methodenkritisch rückt dieses Buch nicht nur die Diskussion um Grenzen, sondern auch ihre Rolle in der aktuellen archäologischen Forschung in den Fokus.