Grenzziehungen aufspüren und verwischen

Verwobene Perspektiven auf antimuslimischen Rassismus in Zeiten der Globalisierung und über sie hinaus

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Aktuelle Diskurse über ›Flüchtlinge‹ bzw. ›Muslime‹ und vielfältige Praktiken ihrer Zivilisierung und Entledigung sind weder neu noch spezifisch. Sie sind nicht neu, weil US-Europa auf eine lange Geschichte des Othering und der Vertreibung von Muslim*innen zurückblickt. Sie sind nicht spezifisch, weil Othering Prozesse der Modernisierung und der Nationalisierung bzw. Identitätsbildung prägt. Antimuslimischer Rassismus ist mit anderen Rassismen verwoben und schöpft aus historischen Formen der Nationalisierung, Orientalisierung und Kolonisierung. Gleichwohl werden in aktuellen Identitäts- und Grenzziehungspolitiken spezifische Formen des Othering gegenüber ›dem Islam‹ deutlich, die sich mit anderen Rassismen überlappen, in denen minorisierte Gruppen gegeneinander ausgespielt werden. Derlei Grenzdenken macht Menschen ungleich und schreibt Rassismen einmal mehr (anders) fort und fest.