Grete Yppen

Vom Klang des Malens

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Grete Yppens Lebenswerk umfasst mehr als fünf Schaffensjahrzehnte und stellt einen wichtigen Beitrag zur österreichischen Nachkriegsmoderne dar. 1917 in Liesing/Niederösterreich geboren, fand sie nach Studienjahren an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Herbert Boeckl und an der Academia di Belle Arti die Brera in Mailand, Anfang der Fünfzigerjahre eine eigene künstlerische Position. In dieser politisch, kulturell und gesellschaftlich außerordentlich spannungsreichen Zeit formulierte Grete Yppen ein künstlerisches Statement. Für sie stellte die ethische Position des Menschen einen wichtigen Impuls für das Künstlerische dar. Malerei sei eine geistige Tätigkeit und entstehe aus einer inneren Notwendigkeit, lautete daher auch einer der Leitsätze Grete Yppens.
In ihrem Werk äußert sich das Gebot innerer Notwendigkeit im Thematischen und Formalen. Existenzielle Fragen bestimmen ihre malerei, die aus historischen, literarischen wie religiösen Inspirationsquellen abgeleitet werden. Empfindungen und Verfasstheiten entwickeln sich dabei zu allgemeingültigen Aussagen über die menschliche Psyche. Die dramatische Aussagekraft ihrer Bilder wird durch kraftvolle Farben, eine eruptive Handschrift und explodierende Gesten charakterisiert.