Grünewald

Die Altäre in Frankfurt, Isenheim, Aschaffenburg und ihre Ikonographie

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Die Themen dieses Bandes: Der Heller-Altar in der Frankfurter Dominikanerkirche und die Grisaillen Grünewalds / Die Kreuzigungstafel des Isenheimer Altars / Der Isenheimer Altar des Matthias Grünewald / Die Stuppacher Maria des Matthias Grünewald / Der ‚verkaufte Grünewald‘ – Tauberbischofsheimer Trilogie / Wer war Matthias Grünewald? / Verzeichnis der in den „Isenheimer“ Beiträgen abgekürzt zitierten Literatur / Chronologisches Verzeichnis der Aufsätze von Ewald M. Vetter zu Grünewald (zehn Abhandlungen).

Matthias Grünewald, eigentlich Mathis Gothart Nithart, geb. um 1470/75, gest. Halle an der Saale 31. August 1528. In der „Teutschen Academie“ von 1675 beklagt der Maler und Kunsthistoriograph Joachim Sandrart, daß „dieser ausbündige Maler Mathis von Aschaffenburg unter allen den besten Geistern der alten Teutschen in der edlen Zeichen- und Malkunst dermaßen mit seinen Werken in Vergessenheit geraten ist, daß ich nicht einen Menschen mehr bei Leben weiß, der von seinem Thun nur eine geringe Schrift oder mündliche Nachricht geben könnte“.

Erst die Monographie von Heinrich Alfred Schmid (Straßburg 1911) brachte Abhilfe, und schließlich war es (1962) Alfred Schädler, der
die urkundlichen Daten zur Biographie kritisch sichtete. Grünewald wurde 1509 Hofmaler des Mainzer Erzbischofs Ulrich von Gemmingen, später des Kardinals Albrecht von Brandenburg, in deren Residenz Aschaffenburg. 1509 beauftragte ihn der Frankfurter Ratsherr Heller Seitenflügel als Grisaillen zu Dürers Heller-Altar zu malen. Wohl 1510/12 übernahm Grünewald von Guido Guersi, dem hochgebildeten italienischen Präzeptor des Antoniterklosters Isenheim, den Auftrag zum Isenheimer Altar, einem Wandelaltar mit drei Schauseiten, dem in Colmar glücklich erhalten gebliebenen Hauptwerk Grünewalds.

Der Aschaffenburger Altar, ein Vermächtnis des Stiftsherrn Heinrich Reitzmann für die Aschaffenburger Stiftskirche, wurde später zerlegt; von ihm ist die „Stuppacher Maria“ erhalten geblieben und eine Grablegung in Aschaffenburg. Eine doppelseitig bemalte Passionstafel in Tauberbischofsheim wurde schließlich an die Großherzogliche Kunsthalle in Karlsruhe verkauft.

Dem Autor Ewald M. Vetter gelingt es, die ureigene Sprache von Grünewalds Darstellungen in heutige Worte zu fassen in Kenntnis der literarischen Vorlagen und der Vorstellungen der Auftraggeber und der Schöpfer dieser Kunstwerke im vorreformatorischen 16. Jahrhundert.

Ewald M. Vetter (1922–2006), langjähriger Professor für Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg, war nach Assistenz bei Wolfgang Braunfels in Aachen und nach Habilitation bei Walter Paatz in Heidelberg besonders mit Forschungen über ikonographische Themen des Mittelalters und des Barock hervorgetreten.
In den Jahren von 1968 bis 2005 beschäftigte er sich in zahlreichen Studien mit den Gemälden des Mathis Gothart Nithart, genannt Grünewald. Sechs dieser Aufsätze mit ihren reichen, teils aus entlegenen Quellen gespeisten Ergebnissen zur Ikonographie der Altäre von Frankfurt, Isenheim und Aschaffenburg sind in diesem Band vereinigt.