Gustav Machaty

Ein Filmregisseur zwischen Prag und Hollywood

von , , , , , , , , , , , ,

Gustav Machaty, 1901 in Prag geboren, beginnt seine Karriere als Schauspieler und Stummfilmpianist. Seine erste Regiearbeit, „Teddy möchte rauchen“, datiert von 1919 und gilt, wie mehrere Filme, in denen er auch mitwirkte, als verloren. In den zwanziger Jahren besucht er Hollywood (wo er D.W. Griffith und Erich von Stroheim assistiert haben soll). Danach realisiert Machaty diverse Filme in der Tschechoslowakei (wie „Die Kreutzersonate“, 1927), in Österreich („Nocturno … und alle dürsten nach Liebe“, 1934) und Italien („Ballerine“, 1936). Im selben Jahr emigriert er in die Vereinigten Staaten, wo er sich fast ausschließlich mit McJobs bei MGM über Wasser halten muss. Während des Zweiten Weltkriegs verliert sich seine Spur im Office of War Information.1 950 kehrt Machaty nach Deutschland zurück, schreibt am Drehbuch zu G.W. Pabsts „Es geschah am 20. Juli“ mit und inszeniert „Suchkind 312“, seinen letzten Film. Er stirbt 1963 in München.

Machaty zählt zu den großen Stilisten des europäischen Kinos. Insgesamt sind nur 13 Regiearbeiten nachgewiesen. Berühmt wird er mit Erotikon (1929), für Ekstase (1933) gelegentlich erinnert, meist jedoch nur im Zusammenhang mit der spektakulären Nacktszene seiner Hauptdarstellerin Hedwig Kiesler, der späteren Hedy Lamarr. Seine beiden Meisterwerke, die frühe tschechische Tonfilmproduktion „Von Samstag auf Sonntag“ und der amerikanische Kriminalfilm „Jealousy“ sind praktisch unbekannt.

Diese umfassende Monografie zu Leben und Werk von Gustav Machaty stellt das Schaffen dieses von der Filmgeschichte weithin Vergessenen erstmal vor.