Hässliches Sehen

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Ob Lehrer oder Demagogen, Revolutionäre oder Terroristen, Kulturkämpfer oder ganz normale Selfie-Versender — sie alle eint die Hoffnung auf die Kraft der Bilder. Nur weil jeder Vernunft hat, steht es uns doch frei, ihr nicht zu folgen. Wer wirken will, setzt darum lieber auf die Sinne. Wer etwas ändern will, muss Zeichen setzen.

Das Vertrauen in die Bildgewalt ist das Vertrauen auf die Unschuld des Sehens. Ein Bild soll leisten, was Gedanken nicht schaffen: die unmittelbare Erkenntnis. Denn konnte Vernunft je etwas ausrichten gegen Tradition und Kultur?

Die Philosophin Bettina Stangneth fordert erneut dazu auf, liebgewordene Vorstellungen zu überprüfen. ‚Hässliches Sehen‘ ist ein Essay zur Frage, was eigentlich Sehen heißt.