Hagazussa.HeckenSichten

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Das Buch ›Hagazussa, Heckensichten‹ umfaßt Gedichte von Peter Fuchs (Schirling und Ballustrade) und sensibel korrespondierende Bilder von Uli Reiter (Intus et Extra). Das Besondere daran ist, dass Peter Fuchs schon sehr bekannt ist: als ›Hochstraktionist‹ der Theorie sozialer und psychischer Systeme, als Autor vieler Bücher und Aufsätze, die zwar mitunter in diese Theorie plastisch einführen, meistens aber doch allenfalls in einer Hinsicht auffallen: in der unbekümmerten Wahl einer komplexen Sprache, verknüpft mit exotisch anmutenden Themen.
Nun also Gedichte! Ein absoluter Wechsel des Genres, ein gänzlich anderes Register des Weltzugriffs, keine Theorie – auf den ersten Blick. Andererseits heißt Theoria (Visio) soviel wie (Fern-)Sicht oder Schau, und niemand kann behaupten, dass diese Bedeutung auf wissenschaftliche Theorie eingeschränkt werden müsse, aber auch nicht, dass Lyrik, gemessen an Wissenschaft, unpräzise sei.
Peter Fuchs, der wegen seiner Lust am Experimentieren nicht selten auch gescholten wird, würde sagen: Probat experiri. Es kommt auf den Versuch an. Dieser Versuch liegt jetzt vor. Hagazussa, das ist ein altes Wort für ›Hexe‹, für eine Dame, die auf der Hecke sitzt und deswegen nach zwei Seiten schauen kann. Das ist auch hier das Experiment.