Handel, Geld und Politik

Der Aufbau hansischer Handelsgesellschaften und ihre Verdienstmöglichkeiten

Zwar handelten die mittelalterlichen Kaufleute mit Waren in hohem Wert, doch wenn sie auch nur kleine Beträge für sich oder die Stadt ausgeben wollten, kamen sie in große Schwierigkeiten.

Dies zeigt das Beispiel des renommierten, vermögenden lübischen Kaufmanns Engelbrecht Veckinghusen, der die veranschlagten 500 Mark für seine Hochzeit im Jahre 1472 nicht flüssig machen konnte – einen stolzen, aber keineswegs übermäßig hohen Betrag. Er wandte sich an seinen Schwiegersohn Hans Castorp, Bruder des berühmten Bürgermeisters Hinrich Castorp, mit der Bitte, ihm das Geld zu leihen. Da auch dieser das Geld nicht aufbringen konnte, wandten sich beide schließlich an die Bank des Godemann van Buren, damit diese die Hochzeit mit einem Kredit finanzierte.
Für das Mittelalter war dies ein keineswegs ungewöhnlicher Vorgang; er hatte seinen Grund in der Organisation des hansischen Handelssystems.
Diese Studie legt dar, wie ein Kaufmann zu seiner Handelsgesellschaft kam, um dann zu fragen, woher die Kaufleute das Geld zum täglichen Leben bezogen.