Happy Endings

Liebesgeschichten von Schwulen und Lesben

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Dass Männer und Frauen nicht zusammen passen, ist von Wissenschaft und Literatur hinreichend dokumentiert. Nachdem sich die Euphorie der Emanzipation von Schwulen und Lesben gelegt hat, stellt sich heraus, dass auch Mann und Mann bzw. Frau und Frau ihre liebe Not miteinander haben, und zwar in allen drei Phasen einer Liebesbeziehung: vorher, während dessen und danach. Es sind also vor allem Missverständnisse und kleine Missgeschicke, die von den Helden und Heldinnen dieser 13 Geschichten erlitten und bewältigt werden müssen, und bekanntlich verfügt das Pech anderer Menschen über einen beträchtlichen Unterhaltungswert, wenn es dem Publikum genüsslich serviert wird.

Die meisten Autoren und Autorinnen sind in Norwegen (und einige auch in Deutschland) bereits bestens eingeführt, mehrere schreiben sonst Jugendbücher, ein Indiz für erzählerisches Talent. So bunt und unterschiedlich diese Zusammenstellung sich auch präsentiert, eine Gemeinsamkeit ist festzustellen, und vielleicht ist es gerade diese Eigenschaft, die in den letzten Jahren immer wieder das Interesse des deutschen Publikums auf die skandinavische Literatur gelenkt hat: Sie verstecken sich nicht hinter geschmäcklerischen Ambiente-Schilderungen, Markennamen und weltläufigem Getue, sondern entfalten mit schlichten Worten die Poesie jeder noch so eigentümlichen oder gar verschrobenen Figur. Diese puristische Tendenz ist für den deutschen Leser immer wieder eine schöne Überraschung.