Hast du Mongolen in Kayseri gesehen?

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„Begegnungen: Mann begegnet Mädchen aus anderem Kulturkreis, großes Verlieben, große Widerstände von allen Seiten, kein Zusammenkommen, Mann wird fast verrückt. Alter Mann trifft Mädchen, Erinnerung, Rückblick, das Mädchen ist verliebt – in Mann aus anderem Kulturkreis, unglücklich, kein Zusammenkommen. Drumherum: spielt im Iran und in Deutschland. Mit einer Prise Historie, weißt schon: Entwicklung im Iran, Revolutionen, Besetzung, religiöse Begründungen, Freiheitsbestrebungen… Eine Geschichte wiederholt sich…“
„Und das willst du den Deutschen verkaufen?“
Bondesen legte Löffel und Gabel rechts und links neben den Teller und seine Hände mit den Handflächen nach oben jeweils neben Gabel und Löffel.
„Ja“, sagte er gedehnt. „Das genau ist die Frage! Wen interessiert es hier?“

Auf mehreren Zeitebenen geht es um zwei Menschen und eine unglückliche Liebe. Diese ist es, die sich immer wieder wiederholt: ob es nun Madschnun und Laila, ein junger Deutscher und ein persisches Mädchen aus gutem Haus oder eine junge Deutsche und ein Iraner sind – die Geschichte spielt im Iran und in Deutschland. An Zeit umfasst sie die beginnende Amtszeit von Reza Schah, der die unruhigen Zeiten in den 53er Jahren folgen, bis in die 80er Jahre hinein.
Aber nicht nur um Liebe zu einem anderen Menschen geht es: auch die Selbstliebe, die Selbstfindung, das Finden eines Sinns im jeweiligen eigenen Leben sind Thema. Nicht die Religion steht im Vordergrund, wohl aber der Leitstrahl eines „Glaubens“ – der zur Gewissheit wird.

Das Mädchen Perdita schreibt die von seiner Tante Helen erzählte Geschichte nieder. Es ist die Geschichte eines Mannes, der sich unsterblich in ein Mädchen verliebt hatte, das er nicht erreichen konnte. Nachdem die Tante gestorben ist, wird Perdita bei einem Verleger vorstellig und zeigt ihm das Manuskript. Er ist wenig begeistert, liest aber dennoch immer mehr und mehr von der Geschichte und erlebt dabei auch selbst eine Änderung an sich.