Haus der Zuflucht

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Der in San Pietro, einer kleinen Ortschaft in Sizilien, geborene Gasparo hatte es in seinem Leben nicht leicht. Als er noch ein Baby war, wurde seine gesamte Familie ausgelöscht – er überlebte durch Zufall.
Als Waisenjunge war die Straße sein Zuhause. Das Einzige, was ihn von den anderen Picciotti auf der Straße unterschied, war: Er legte großen Wert auf ein gepflegtes Äußere und wollte niemals stehlen. Deswegen machte er sich auf den Weg, um sich eine Hilfsarbeit zu besorgen. So arbeitete er mal bei einem Orangenbauer und half ihm bei der Ernte oder spielte „Vogelscheuche“ in einem Feld, um die lästigen Spatzen zu vertreiben. Doch die Arbeit war nie von Dauer. Wenn die Ernte eingefahren war, musste er sich etwas Neues suchen.
Eines Tages entdeckte er ein altes halb verfallenes Haus mit einem Brunnen im Inneren, das gut versteckt in einer Brombeerhecke stand. Das Haus bot ihm Schutz vor der Witterung und durch den Brunnen musste er niemals mehr Durst leiden. Das Haus wurde sein „Haus der Zuflucht“.
Während der Jahre lernte er andere Picciotti kennen, die so waren wie er. Mit ihnen zusammen baute er einen „Kreis der Verschworenen“ auf. Die Vermittlung von Gelegenheitsjobs wurde das Hauptaufgabengebiet der Jungen. Bald schon hatten sie die ganze Insel unter ihrer Kontrolle …