Heile Welt

Berliner Erzählungen

Ein Autor zieht nach Berlin, um dort große graue Panthersprünge zu machen. Über die Mauer, den Stacheldraht. Dazu singt er Psalmen und macht ausgedehnte Stadtwanderungen. Wie früher, als die Stadt noch wirklich geteilt war und Mauer und Stacheldraht keine Metaphern waren, sondern die Wirklichkeit eines Krieges, den wir als den kalten in Erinnerung behalten – oder nicht? Dabei begegnet er seinen Figuren, den Musikanten unter den Brücken, den Hochstaplern in den goldverzierten Kaufhäusern, den Armen im Osten und im Westen, der Autorenbande und der sagenumwobenen Moderatorin. Und auf seinen Freund mit dem berühmten russischen Dichternamen, der in der Lage ist, Schicksale zu verbinden. Und noch immer hört er das geisterhafte Rauschen der U- Bahn im tiefen Schacht beim Einkaufen von Brot und Brötchen um die Ecke in der Brunnenstraße, damals als die Mauer gerade fünf Jahre alt war und in deren unmittelbarer Nähe die Kinder das Laufen gelernt haben.