Heim ins Ufa-Reich?

NS-Filmpolitik und die Rezeption deutscher Filme in Luxemburg 1933-1944

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In Luxemburg gibt es in den 30er Jahren keine indigene Filmindustrie; das Land verfügt aber über einen lukrativen Kinomarkt. Nach der ‚Machtergreifung‘ in Deutschland versucht die NS-Filmpolitik, auf diesen Markt Einfluss zu nehmen, um z. B. die Vorführung angeblich oder tatsächlich ‚deutsch-feindlicher‘ Filme anderer Provenienz in Luxemburg zu verhindern. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht im Mai 1940 werden die luxemburgischen Kinos auch zu Stätten, an denen die Auseinandersetzung um die ungeliebten Germanisierungskampagnen der Nazis ausgetragen wird.

Die vorliegende Studie greift in die Forschungsdebatten ein, die um die internationalen Filmbeziehungen seit einiger Zeit geführt werden. Sie fügt dieser Diskussion die luxemburgisch-deutschen Verhältnisse als weiteren Beispielfall hinzu. Dabei werden einerseits die (film-)politischen Maßnahmen beschrieben, die die bilaterale Staatenbeziehung prägten; andererseits richtet sich ein wesentliches Augenmerk auf die Rezeption deutscher Filme in luxemburgischen Kinos vor und nach der Okkupation. Daraus ergeben sich wichtige politik-, aber auch mentalitätsgeschichtliche Erkenntnisse über das Alltagsverständnis Luxemburgs und der Luxemburger in den 30er und 40er Jahren.