Heimspiele und Stippvisiten

Reportagen über das Ruhrgebiet

von

Tatsächlich scheint einiges dafür zu sprechen, die Literatur des Ruhrgebiets mit Reportage-Literatur zu identifizieren. Besonders dann, wenn es darum geht, das Ruhrgebiet selbst zum Thema zu machen, es in seiner Wirklichkeit, seiner Realität, seinen Daten und Fakten‚ kurz: in seiner äußeren Erscheinungsweise „abzubilden“.
Hier, im Ruhrgebiet kommen die „klassischen“ Eigenschaften und Vorzüge der Reportage offenbar besonders gut zur Geltung. Und die besagen etwa, dass die Reportage – wie ein Augenzeuge – aktuell aus der unmittelbaren Situation heraus berichtet und deren unverwechselbare Atmosphäre einfängt. Sie versucht dabei, die Fakten objektiv und zuverlässig, tendenz- und leidenschaftslos wiederzugeben, und ist gekennzeichnet durch ihre Nähe zur objektiven und dokumentarisch nachprüfbaren Wirklichkeit. Und dennoch kommt bei allem objektiven Anspruch (in der Theorie) als wesentliches Mittel der Darstellung die subjektive Sichtweise des Reporters (in der Praxis) hinzu.
So laden die in diesem Buch zusammengestellten Reportagen, die alle ungekürzt und unverändert übernommen sind, als Dokumente der Zeit wie als literarische Erzeugnisse dazu ein, das Ruhrgebiet noch einmal kennen zu lernen.