Heinrich Mann, Studienausgabe in Einzelbänden (Taschenbuchausgabe)

I. Band: Diana

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Seinem damaligen Verleger kündigte Heinrich Mann im Dezember 1900 ein neues Werk an und schrieb dazu: ‚Es sind die Abenteuer einer großen Dame aus Dalmatien. Im ersten Teil glüht sie vor Freiheitssehnen, im zweiten vor Kunstempfinden, im dritten vor Brunst. [.] Wenn alles gelingt, wird der erste Teil exotisch bunt, der zweite kunsttrunken, der dritte obszön und bitter.‘ Die von Stendhal, Gautier, Nietzsche und nicht zuletzt durch Flauberts ›Salammbô‹ inspirierte Trilogie, konzipiert als artistisches Gegenstück zu Thomas Manns ›Buddenbrooks‹, begründet Heinrich Manns Ruf als ‚Dichter der Moderne‘.

Im ersten der ›Drei Romane der Herzogin von Assy‹ verknüpft Heinrich Mann die Titelheldin Violante metaphorisch mit der antiken Göttin Diana, die in der Mythologie unter anderem dafür steht, daß sie Altes zerstört und Neues erschafft. Der ‚unerquickliche Anblick‘ der Armut im Lande Dalmatien, das von einem unfähigen Prinzen samt seinem grotesken Hofstaat aufs lächerlichste regiert wird, treibt die Herzogin dazu, eine Revolution anzuzetteln, die dem Reich schließlich Freiheit, Gerechtigkeit, Aufklärung und Wohlstand bescheren soll. Die politisch unbedarfte Herzogin scheitert und flieht nach Italien, neuen Abenteuern entgegen.