Heinrich Melchior Mühlenberg – Selbstbiographie von 1711 bis 1743.

Neu herausgegeben und eingeleitet von Thomas Müller-Bahlke

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Am 6. September 2011 jährte sich der Geburtstag Heinrich Melchior Mühlenbergs, der als Patriarch der lutherischen Kirche Nordamerikas in die Geschichte eingegangen ist, zum 300. Mal. Hierzulande wenig bekannt, wird Mühlenberg unter amerikanischen Lutheranern bis zum heutigen Tage verehrt.
Der 1711 in Einbeck bei Hannover geborene lutherische Theologe war vom Halleschen Pietismus tief geprägt und verbrachte einige Zeit als Lehrer und Erzieher in den Schulen des Waisenhauses. Auf Vermittlung Gotthilf August Franckes folgte er 1731 einem Ruf der drei deutsch-lutherischen Siedlergemeinden in der britischen Kolonie Pennsylvania.
Mühlenbergs Selbstbiographie, die mit der Schilderung seiner Kindheit in Einbeck beginnt und 1743 nach den ersten Monaten seiner Tätigkeit unter den deutschen Einwanderern in Pennsylvania endet, ist nicht nur die wichtigste biographische Quelle zur Erschließung dieses außergewöhnlichen Lebenslaufes, sondern darüber hinaus ein bedeutsames Dokument pietistischer Selbsterforschung.
Mit der Neuherausgabe der 1881 erstmals erschienenen Selbstbiographie soll dazu beigetragen werden, Heinrich Melchior Mühlenberg auch der deutschen Öffentlichkeit bekannter zu machen.
„Aber dieser Text eignet sich auch wie kein zweiter für eine kurzweilige, fast literarische Beschäftigung mit Mühlenberg. Das liegt an dem Schreiber selbst, der neben vielen anderen Talenten auch ein begabter Erzähler war, einen ansprechenden Schreibstil besaß und über eine bildreiche Sprache verfügte. Seine Schilderungen sind lebendig und schlagfertig, auch durchaus spannend und immer plastisch. Nicht selten blitzt ein grandioser Humor auf, gewürzt mit Ironie, bisweilen sogar mit Sarkasmus, Einsprengsel, die sich sonst in den pietistischen Korrespondenzen selten finden lassen.“ (Aus der Einleitung von Thomas Müller-Bahlke)