Heinrich von Kleist

Poesiealbum 296

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Ob denn die Lyrik nicht zu einem vollständigen Kleist gehöre, muß zu Recht gefragt werden. Und in der Tat enthalten die wenigen Gedichte Kleists alle Themen, Gefühle, Ideen und Formen, die sich auch in seinen Dramen und Erzählungen finden. Er besingt die nie besungene und doch so wohltuende Kamille, spottet über Goethe, aber auch über seine eigenen Werke, ruft zu Haß und Aufruhr auf und verklingt – ungehört – im „Letzten Lied“.
Die Schüsse am Kleinen Wannsee auf seine Todesgefährtin und sich selbst vor 200 Jahren beenden – wie er an seinem Todestag noch an Marie schreibt – ein ‚Leben, das allerqualvollste, das je ein Mensch geführt hat.‘