Heisig malt Schmidt

Eine deutsche Geschichte über Kunst und Politik

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Vier Jahre nach Ende seiner Kanzlerschaft fuhr Helmut Schmidt 1986 in die DDR, um sich für die Bonner Kanzlergalerie von dem Leipziger Künstler Bernhard Heisig porträtieren zu lassen. Seine weitgehend geheim gehaltenen Atelierbesuche wurden von der Stasi minutiös überwacht. Im Kanzleramt hatte Schmidts Entscheidung für Irritationen gesorgt, galt Heisig vielen doch als »Staats- und Vorzeigekünstler« der DDR. Schmidt hingegen bekräftigte mit der Wahl des Malers seine Überzeugung, dass Kunst manchmal deutlichere Zeichen setzen kann als Politik.
Kristina Volke rekonstruiert das Geschehen um das Kanzlerporträt und entdeckt dabei die Wesensverwandtschaft zweier Männer, deren Lebensweg nicht unterschiedlicher hätte verlaufen können.