Helga im Kamin und andere Geschichten.

Mit Pinselzeichnungen von Horst Dieter Gölzenleuchter

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Siebzehn Geschichten. Ganz schön skurril, einige wenigstens: da wird jemand zur Taube, ein anderer steigt in ein Bild hinein und erlebt darin eine rasende Busfahrt durch den Weltenraum. Es gibt Szenen, wie sie jeder schon mal erlebt hat: ein Klassentreffen, eine unverhoffte Begegnung mit einem miesen Menschen von früher, und man kann nicht ausweichen. Es geht um Erinnerungen: an das Vaterhaus, den Unfall, das Grab des Mannes. Es geht um das Zurechtfinden müssen in gewandelten Zeiten: so der Cowboy, der erleben muss, dass sein Gegner, statt sich ihm zu stellen, einen Rechtsanwalt vorbei schickt. Und schließlich geht es um die „Schöne neue Welt“ des Ruhrgebiets. Zwei Geschichten heben sich auch schon durch ihren Umfang von den vielen anderen heraus: In „Sonnige Tage“ treffen ein lebensmüder Verkäufer und ein Obdachloser aufeinander, zugleich zwei Vorstellungen von Glück. Und in der Titelgeschichte geht es um Liebe in versteinerten Verhältnissen, und das Ruhrgebiet als Reich der Freiheit. Horst Dieter Gölzenleuchter, der schon das letzte Buch Friedrich Grotjahns bebildert hat, hat das Titelbild und Tuschzeichnungen zu zehn der Geschichten beigesteuert. Starke Bilder, die sich durchaus nicht als Illustration, sondern als Interpretationen verstehen. Sie bringen eine buchstäblich neue Blickrichtung in das Buch.