HERDER spektrum

Die Spiritualität des Ignatius von Loyola. Ein Schlüssel zu den Exerzitien

von

Das Exerzitienbuch des Jesuitengründers Ignatius von Loyola ist eine der berühmtesten Meditationsanleitungen der Christentumsgeschichte, die seit 500 Jahren weltweit gepflegt und geschätzt wird. Der indische Weisheitsautor und Jesuit Anthony de Mello führt durch die zentralen Elemente der „Geistlichen Übungen“ und stellt sie heutigen Leserinnen und Lesern als Weg der spirituellen Freiheit vor.

Der Sinn der Exerzitien besteht darin, den Willen Gottes für unser eigenes Leben zu entdecken sowie Einsicht und Ermutigung zu finden, der persönlichen Berufung zu folgen. Der Text selbst ist eine Anleitung für diejenigen, die Exerzitien geben. Wie de Mello bemerkt, ist es ein Handbuch, nicht unähnlich »einem Kochbuch. Es gibt nichts Trockeneres als ein Kochbuch. Aber wenn man alle Zutaten im richtigen Verhältnis zueinander zusammengibt, kommt tatsächlich etwas dabei heraus.« Auch für diejenigen, die keine Exerzitienleiter sind, sind die Geistlichen Übungen eine wertvolle Sammlung spiritueller Erkenntnisse,
und deshalb werden sie seit Jahrhunderten von Jesuiten und Laien gleichermaßen verwendet.

In den mehr als 450 Jahren seit der Entwicklung der Geistlichen Übungen haben unzählige Menschen daran teilgenommen,
und viele Autoren haben darüber geschrieben. Jeder Jesuit ist verpflichtet, sie mindestens zwei Mal im Leben zu machen: beim Eintritt in die Gemeinschaft und noch einmal einige Jahre später – normalerweise nach zehn bis 20 Jahren, wenn seine geistliche Ausbildung abgeschlossen ist. Da die einzelnen Jesuiten aus allen Teilen der Welt kommen, beeinflusst ihr persönlicher und kultureller Hintergrund ihren Zugang zu den Geistlichen Übungen. In diesem Buch schimmern sowohl die indische als auch die internationale Perspektive durch. Es möge zum Ausdruck bringen, was Anthony de Mello sehr lieb und teuer war: die anhaltende Kraft der Geistlichen Übungen, die Gläubige überall auf der Welt Gott und ihren Mitmenschen näherbringt.