Hermann Kasack

Poesiealbum 291

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Herman Kasack, zu Unrecht reduziert durch ein erfolgreiches Potsdamepos als Romancier, durch administrative Verlagstätigkeit als Lektor oder gar durch erfolgreiche Akademiegründung als präsidialer Manager, spannt sich schon früh der Bogen seiner Lyrik zwischen fernöstlichen Tuschezeichnungen und der wohlgeordneten Abfolge antiker Tempelsäulen, grenzgängig zum Jenseitigen und zugleich mit wachem Blick auf die Abgründe des Diesseits. Sein sich auch durch die Katastrophen des 20. Jahrhunderts verändernder Lebensrhythmus wird in den Gedichten unmittelbar spürbar, die üppig dahinfließende Sprache der jungen Jahre gerät ins Stocken, stößt sich an Widerständen, verstummt nahezu, versucht sich verzweifelt am Unsagbaren und findet endlich, noch zweifelnd, mit leisen Worten aus der Starre.