Herzfleischentartung

Roman

von

Im Jahr 1940 errichtet die SA im Innviertler Dorf St. Pantaleon ein „Arbeitserziehungslager“ und nach dessen überhasteter Schließung 1941 ein „Zigeuneranhaltelager“. Hunderte willkürlich Inhaftierte werden dort gequält, etliche umgebracht. Lagerarzt ist der dazu genötigte Gemeindedoktor. Lange Zeit konstatiert er irgendwelche harmlose Todesursachen (die „Herzfleischentartung“ bei einer Zigeunerin ist allerdings nicht seine Erfindung). Eines Tages aber schaltet er die Staatsanwaltschaft ein.
Die Aktenbestände der damit ausgelösten Untersuchung sind erhalten. Sie waren für Ludwig Laher die Grundlage seiner literarischen Arbeit, die sich im Ton zum Teil in beklemmender Weise der Sprache und Logik der Mörder bedient.