HilfReich – Ein Theaterstück von Verena Busche und Jörg Liemann

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Hans ist Dienstreisen-Nomade. Er wird konfrontiert mit einem Phänomen namens HilfReich, einem rätselhaft charismatischen Wesen. Zunehmend provoziert und lockt HilfReich, redet aber selten Klartext. Hans kann nie sicher sein, ob er einem Engel, einem Agenten oder einer virtuellen Intelligenz gegenüber steht, möglicherweise gar einer alternativen Inkarnation seiner geliebten Frau Lore. Hans begibt sich in HilfReichs Hände, ohne die Mechanismen begriffen zu haben.
Das existenzielle Ringen des Menschen im medialen Umfeld: Man sucht Hilfe im Netz, nicht bei realen Personen. Dadurch nimmt das Netz die Funktion eines Beraters ein, de facto zeigt es einem jedoch nur die eigene Verlorenheit auf, denn es bleibt unberechenbar und undurchschaubar, es beeinflusst unsere Wahrnehmung.

„Das Stück zieht einen gleich in seinen Bann. [… ] Untersucht wird die Konstellation von Hilfesuchenden und Hilfsorganisationen. Das Stück seziert Kräfte der Konstruktion und Dekonstruktion im Internet und in anderen Netzen, in denen sich auch das Verhältnis des einzelnen Menschen zu den Spielregeln der demokratischen Gesellschaften und zu der Regelrätselhaftigkeit globaler Machtverhältnisse offenbart. […] HilfReich erschüttert und legt den Finger in kleine und große Wunden: Passwort-Terror, Informations-Overflow, Asozialität der Medienwelt und Medien-Überdruss, beredte Sprachlosigkeit, Implosion der Inhalte, Massendatenhaltung, das ewige Phrasendreschen, die Meinungs- und Verantwortungslosigkeit, der Kommunikations-Kollaps… Gier, Zynismus, Kriegsverbrechen und ihre fatalen Verdrängungs-Reflexe.“
Prof. Thomas Stich, Folkwang Universität der Künste