Hinter der Blechwand

Roman

von

In einem alten Lieferwagen klappern Wladek und Pawel die Märkte und Basare Südosteuropas ab. Bis vor kurzem sind sie ihre Second-Hand-Klamotten aus »Paris-London-New York« ohne Probleme losgeworden. Doch neuerdings tauchen zwischen Blech, Beton und schmutzigen Glasscheiben farbenfrohe Häuserblocks auf: malerische Hieroglyphen preisen Textilien aus China zu Dumpingpreisen an. Als Wladek sich in die Kartenverkäuferin eines slowakischen Wanderrummels verliebt, werden die beiden Freunde unversehens in das kriminelle Treiben von Menschenschmugglern hineingezogen. Was wie eine melancholisch-meditative »road novel« begann, entwickelt sich zu einer rasanten Verfolgungsgeschichte, in der es nicht mehr um gefälschte chinesische Westwaren, sondern um Leben und Tod geht.
Andrzej Stasiuk hat einen Roman der Gegenwart und der Zukunft geschrieben – wie die Globalisierung über den Osten hereinbricht und ihn verwandelt. Szenen von verstörender Grausamkeit, Episoden von inständiger Zartheit, ein Abgesang auf den europäischen Kontinent: in dieser Melange liegt der Reiz seines neuen Buches. Die meisterhaft gezeichneten Landschaften im Abendlicht der Geschichte bilden den Hintergrund einer Erzählung vom materiellen und moralischen Zusammenbruch einer ganzen Lebenswelt.