hochroth performativ

von

András Visky ist Autor, Dramaturg und Theaterwissenschaftler. In seinem später als Drama konzipierten Gedichtzyklus wird die jüngste Geschichte einer Minderheit im Monolog einer Frau offenbart. Der poetische Text leuchtet lebhaft gegen die trockenen Tatsachen der Geschichte. Visky beschreibt autobiografisch Erlebnisse seiner Familie. Protagonistin Julia erlebt mit ihren sieben Kindern die politische Verfolgung des brutalen Regimes im Rumänien der frühen 60er Jahre. Getrennt von ihrem Mann, einem evangelischen Pastor, verschleppt in ein politisches Gefangenenlager begegnet sie Frau Tod. Die Schrecken von Deportation und Gulag scheinen hinter der Sprache zu verschwinden und sind doch zart gegenwärtig, erinnern, mahnen, appellieren voller Liebe.