Hofgang bei Nacht

Texte

von

Düster ist die Nacht. Nur der Mond zieht seine stille Bahn. Er wirft lange Schatten über einen dunklen Platz. Ein Häftling darf hinaus – einen kurzen Moment nur – doch es ist wichtig für ihn. Er denkt nach über das Leben, sein Leben. Schicksale ziehen an ihm vorbei. Schicksale anderer Menschen. Wäre das Leben anders, wenn er ein anderer wäre? Kein Wind, keine Luftbewegung, nichts. Ab und zu bleibt er stehen. Es sind die Etappen des Lebens, die in diesem Buch zu lesen sind. Schicksale von Menschen – nicht immer schöne – aber einschneidende. Ist das Leben so, ist es anders? Der Mond verschwindet schweigend hinter den Gefängnismauern. Der Gefangene ist fort. Er ist in seiner Zelle, liegt auf seinem Bett und schläft. Draußen verschwinden ganz langsam alle Schatten.