Hurengespräche

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Heinrich Zille (1858–1929), als Zeichner und Photograph
der wohl populärste Chronist des Berliner „Milljöhs“, hat
auch vor den Schlafstuben und Absteigen der hauptstädtischen
Hinterhöfe nicht Halt gemacht. 1913 veröffentlichte
er im Privatdruck und unter dem Pseudonym W. Pfeifer
eigene, dem Volksmund abgelauschte Aufzeichnungen und
Illustrationen, denen er den Titel „Hurengespräche“ gab und
die, wie nicht anders zu erwarten, unmittelbar nach ihrem
Erscheinen von den kaiserlichen Sittenrichtern in die
Illegalität verbannt wurden. In seiner ebenso drastischen
wie authentischen „Sozialstudie“ zum Berliner Dirnen –
milieu erweist sich Zille nicht nur als intimer Kenner der
Szene, sondern auch als der „preußische Boccaccio“ des
Berliner Proletariats.
Wir freuen uns, dieses Urgestein erotischer Hauptstadtliteratur jetzt in siebter Auflage anbieten zu können.