Husum-Taschenbuch

und andere Geschichten

von

Entscheidungen in Grenzsituationen – so könnte man das gemeinsame Leitmotiv dieser Erzählungen benennen. Im und nach dem letzten Krieg gerieten viele Menschen in den Sog von Ereignissen, die sie nicht beeinflussen konnten. Oft genug ergab sich daraus für sie die Notwendigkeit folgenreicher Entschlüsse. Die meisten der hier vereinten Erzählungen verdeutlichen, wie das Leben der Betroffenen noch viele Jahre nach den Ereignissen von ihren in einer Krisensituation getroffenen Entscheidungen beeinflusst wird. Alle Texte sind um einen wahren Kern aufgebaut und sind daher bis zu einem gewissen Grad auch geschichtliche Dokumente. In der meist in der Gegenwart angesiedelten Handlung dieser Geschichten, die Dieter Grau fesselnd und einfühlsam erzählt, verdichten sich die aus dem zeitlichen Abstand betrachteten Kriegserlebnisse. Trotz ihres ernsten Hintergrunds spiegeln sie den Glauben daran, dass der Einzelne Einfluss auf sein Schicksal nehmen kann und dass auch aus Verzweiflung und Not Hoffnung und Heilung erwächst – so schließt Dieter Grau immer in versöhnlichem, oft sogar heiterem Ton.