Ich bin Ich und mein Umstand …

Grundlegung der Philosophie von José Ortega y Gasset

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Bereits mit 25 Jahren ist der spanische Philosoph José Ortega y Gasset Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie, Logik und Ethik an der „Escuela Superior de Magisterio“ und mit 27 Jahren Inhaber des Lehrstuhls für Metaphysik an der „Universidad Central“, beide in Madrid. Mit 30 Jahren schreibt er sein erstes Buch; in den 1930er-Jahren sind seine Schriften auch in Deutschland sehr populär. 1949 – in einem völlig zerbombten Berlin – plädiert Ortega vor großem Publikum an der Freien Universität in Berlin in seinem berühmt gewordenem Vortrag „De Europa Meditatio Quaedam“ (Gewisse Überlegungen über Europa) für ein einiges Europa. Rosemarie Winter untersucht in ihrer epistemologischen Arbeit Ortegas grundlegende Schriften: „Meditaciones del Quijote“ (Meditationen über Don Quijote) und „Prólogo para alemanes“ (Vorwort für Deutsche). Sie thematisiert das „orteguianische Umstandsdenken“ mit der „rázon vital“ (lebensbezogene Vernunft) und der „rázon histórica“ (historische Vernunft), aber auch Ortegas Sicht des Marburger Neukantianismus und der Phänomenologie sowie seine Prioritätsansprüche gegenüber Heidegger. Schließlich befürwortet die Autorin Ortegas „Pedagogía nacional“ (nationale Erziehung) als Philosophie des 21. Jahrhunderts.