Ich hab‘ mir meinen Reim darauf gemacht…

Aus der Werkstatt von Forschern und Künstlern

von ,

HANS DIETER STUBBE

„Als Künstler muß der Mensch es oft entbehren,
daß Zeitgenossen schätzen was er schuf,
und kann die Kunst den Künstler nicht ernähren,
dann bleibt ihm eben nur der Brotberuf.“

Was der 1942 in Oldenburg geborene Hans Dieter Stubbe hier über Herrn K. schreibt, ist ein grundsätzliches Problem zwischen Beruf und Berufung, das man auf sehr unterschiedliche Weise angehen kann. Der Verfasser des vorliegenden Buches hat zwar schon früh eine Sympathie für die schreibende Zunft entwickelt (eine zweijährige Tätigkeit bei den Westfälischen Nachrichten in Münster zeugt davon), doch war er nach dem Abschluß eines Psychologiestudiums in derselben Stadt in einem Beruf tätig, der wohl weitaus mehr war als ein Broterwerb. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier die Sensibilität für den Menschen, für das, was in seiner Seele vorgeht, auf das Feinste geschult wurde, während er seiner Arbeit als klinischer Psychologe und Psychotherapeut nachging. Von sehr viel Einfühlungsvermögen und feiner Ironie geprägt entlarven die Gedichte von Hans Dieter Stubbe ohne zu verletzen menschliche Schwächen und Stärken, zuweilen sogar die Schwächen als Stärken. Formal sind seine Gedichte durchdacht und gekonnt, mit großer Kenntnis bedeutender Vorbilder wie Ringelnatz, Morgenstern oder Roth, doch kopiert er diese nicht, sondern entwickelt einen ganz eigenen Stil. Dabei setzt er seine umfassende Bildung in Literatur, Wissenschaft und Kunst (hier vor allem der klassischen Moderne) nie belehrend ein, sondern höchst amüsant und anspielungsreich. Es ist für jeden Leser, der ebenso humor- wie anspruchsvolle Literatur liebt, eine große Freude, daß das literarische Werk von Dieter Stubbe nun auch als Buch erhältlich ist. In diesem Sinn könnte man direkt eine von ihm auf Rilke bezogene Formulierung für ihn selbst geltend machen:

„Wer wär‘, wenn man von Stubbe spricht,
nicht gleich erpicht auf ein Gedicht.“

Markus von Hagen
[Kabarettist und Rezitator, Münster]

JANINA SCHÜTZ

Janina Schütz, Jahrgang 1983, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin Weißensee (Diplom 2013).
Seit 2009 illustriert Janina Schütz Plakate und Postkarten für das Theater des Lachens; sie ist Artdirector bei Sonic Groove Records.

www.janinaschuetzillustration.net