„Ich heiße … und möchte …werden“

Zwölf Jugendliche im Portrait. Herford und Bielefeld 2008-2010

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Das Projekt: ‚Ich heiße. und möchte. werden‘ – In seinem Vorwort „Von Gesichtern, Bildern und ihrer Wahrheit“ zu dem fotografischen Werk von August Sander schreibt Alfred Döblin: „Wer blickt, wird rasch belehrt werden, besser als durch Vorträge und Theorien, durch diese klaren, schlagkräftigen Bilder und wird von den anderen und von sich erfahren.“ 2007 haben wir uns auf den Weg gemacht, um mit unserem Projekt eine Zeitansage zu versuchen. Eine Zeitansage, die mit zwei Perspektiven arbeitet: Wie sehen wir – als Welt der Erwachsenen –, wie sieht die Gesellschaft ihre Jugend? Was ist in jugendlichen Gesichtern zu lesen? Zukunftsfreude und Begeisterung für die Welt von morgen? Oder Resignation angesichts düsterer Prognosen und Angst vor den Erwartungen? Die zweite Perspektive ist die Innenperspektive: Wie sehen sich Jugendliche? Was ist ihnen wirklich wichtig und was denken sie von der Welt und der Zukunft zwischen Schule, Ausbildung, Studium und Beruf? Fast drei Jahre haben wir nun zwölf Jugendliche begleitet. Wir haben Jugendliche aus unterschiedlichen Schulformen gesucht und gefunden und sind eingetaucht in zwölf unterschiedliche Welten. Dabei wurde uns Vertrauen geschenkt in Bildern, in Tagebüchern und Interviews. Dokumentieren wollten wir Veränderungen, geschenkt haben uns die Jugendlichen „dabei zu sein“. Bei dem Stress in der Schule, den Auseinandersetzungen mit den Eltern, bei der mühsamen Suche nach einem Ausbildungsplatz, aber auch bei glücklichen Momenten, richtigen Entscheidungen und gelungenen Wegen. Geschenkt wurde uns Offenheit, und wir hoffen, dass wir mit diesem Geschenk angemessen umgehen. Ich heiße … und möchte … werden – eigentlich ist die Frage: „Was möchtest Du einmal werden?“ eine Frage, die Kindern gestellt wird. Wir geben die Frage an die Jugendlichen weiter und dann an den Betrachtenden zurück und zeigen Gesichter und Geschichten. Wir möchten Mut machen, den Weg zu dem richtigen Berufswunsch zu suchen und zu gehen. Holger Kasfeld / Jürgen Escher