Ich lebte mich frei

von

Als Mädchen erblickte ich im Jahre 1965 in Dresden das Licht der Welt. Ich kam mit drei Jahren in ein Kinderheim, wo ich misshandelt wurde und andere Kinder starben. Ich lebte im DDR-Regime. In diesen Zeiten arbeitete ich als Bleikristallschleifer und danach im Pegeheim. Dort erlebte ich einige gravierende Missstände. Nach der Wende zog ich nach Westdeutschland. Die Arbeit dort war erleichternd. Von Kindheit an fühlte ich mich als Junge und später als Mann. Eine Hormonbehandlung und eine Geschlechtsangleichung ließen mich nach insgesamt fünf Jahren zu dem werden, was ich heute bin. Der Alkoholmissbrauch begleitete mich seit meiner Jugend, was noch heute wie ein Teufelskreis auf mir lastet.
Ein schwerer Verlust war für mich der Tod meiner Mutter. Verwahrlost fand ich sie auf. Danach kamen ein ständiger Alkoholabsturz und ungezählte
Aufenthalte in der geschlossenen Psychiatrie. Ich bekam eine schwere Lungenentzündung mit Atemnot. Zweimal lag ich im künstlichen Koma, was mir beinahe das Leben kostete. Ich habe zwar eine psychische Erkrankung und bin dadurch in vielen Dingen eingeschränkt. Doch ich habe die schweren Hürden mit jeglichen Anstrengungen gemeistert und horte auf eine bessere Zukunft ohne Alkohol.