Ich, mit 17 im Krieg und russischer Gefangenschaft

1945-1949

von

Der übliche Ablauf des Soldatenseins war auch mir vom Jahrgang 1927 eigen. Am 6. Februar 1945 zog man mir den grauen Rock an, ich wurde Soldat. Hier beginnt meine Geschichte, die erst viereinhalb Jahre später enden sollte.Nach meiner Entlassung am 21. Juli 1949 stand ich vor dem Nichts. Arbeit gab’s für mich zunächst nicht und so schrieb ich das nachfolgende Buch. Alle Gedanken und Eindrücke waren noch frisch. Heute hätte ich vieles ganz sicher vergessen.Fast 60 Jahre lang lagen meine Manuskripte im Schrank, nicht genutzt, ungelesen. Ich wollte mich an die miesen Zeiten einfach auch nicht mehr erinnern.Nun, die Zeiten haben sich in den 90er Jahren geändert. Die meisten meiner damaligen Kameraden waren schon während der Gefangenschaft oder in den Jahren danach gestorben. Warum sollte nicht ich, damals einer der Jüngsten, jetzt noch die Initiative ergreifen und meine damaligen Erlebnisse von den handschriftlichen Aufzeichnungen in Druck geben zu lassen? Genau das habe ich nun getan.Vielleicht tragen diese Aufzeichnungen dazu bei, den jüngeren Generationen ein wenig zum Nachdenken zu verhelfen, denn so etwas wie in der Kriegs- und Nachkriegszeit sollte nie wieder geschehen.