Im Ausgehorchten

Gedichte

von

Liegst in nebelfeuchtem Herbst.

Die Essigbäume blühen in Rot, Blätterkonfetti
hochgeworfen, fang auf, werden die Möbel
wieder um- und umgestellt. Risse durch die

nächtliche Stille, durch die Buchstaben,
die Schrift, Angstschweiß horcht unter
der Tuchent, Kälte und Finsternis ein zu

geläufiges Paar, als dass sie die Hände
segnend erheben: Steh auf, ich weiß, kein
Knochen ist dir gebrochen: Speichelleim.

Noch trotzen die hängenden Pelargonien,
noch füllen die eilenden Morgenpendler das

Schlafzimmer mit ihren hubraumstarken Motoren,
doch die Schädeldecke oder Schädelstätte ist

ein rostiges Stück Eisen, begraben bei lebendigem
Leib. Zünd an die Kerze, wirf die Münze in den

scheppernden Altarraum. Entleerung der Blase
im Minutentakt. So auf der Lauer wird selbst

dem professionellsten Finanzdienstleister
eine Kirtagsrose geschossen.

Schnee im Koffer, löffelweise Kakaopulver
für nichts und wieder nichts, denn der sterbende

Schwan ist nur die Redensart und die kommenden
Generationen stecken ihre Handyohren in ganz

andere Kommunikationszusammenhänge. Bald
schon steht der Jungkirschbaum in seinem nackten

Geäst, Frost härtet den Boden aus, die Verwesung
der Schrift treibt neue Keime und Blüten ans Licht.

Billigbilder werden möglichst schonend gewaschen.
Jeder kleinste Kontoeingang ist ein Ansporn.