Im Sommer abends um halb elf

Roman

von

„Was ist geschehen, im Sommer abends um halb elf? Maria, Pierre und beider vierjährige Tochter Judith, auch die mit ihnen befreundete Claire befinden sich auf dem Weg in die Ferien, nach Spanien, nach Madrid. Die Grenze liegt hinter ihnen, es wird Abend. Sie sitzen im Cafe eines kleinen Ortes. Eines jener schweren Sommergewitter geht nieder, das mit mächtigen Regengüssen die Straße überschwemmt, das immer wieder aussetzt und immer wieder beginnt, Stunde um Stunde. Dieses Ereignis hat überfüllte Hotels zur Folge, wo sich, am späteren Abend, die nicht in Zimmern unterzubringenden Gäste in Decken hüllen und auf dem Boden der Hotelgänge ausstrecken werden. Doch eine weit größere Spannung geht von einem anderen Ereignis aus, dessen Schwere, wer weiß, einmalig für den Ort ist: Rodrigo Paestra hat seine neunzehnjährige Frau und Toni Perez umgebracht, erschossen. Rodrigo Paestra hat die beiden miteinander entdeckt. Die Toten wurden in der Garage gefunden. Jetzt liegen sie aufgebahrt im Rathaus am Platz in der Mitte des Ortes. Paestra ist flüchtig. Die Straßenausgänge werden überwacht. Die Polizei ist truppweise unterwegs, Wachen sind aufgestellt. Pfiffe gellen von einem zum anderen Ende des Orts. Die Ordnungshüter wissen, daß es ihre Aufgabe ist, den Mörder zur Strecke zu bringen; ebenso deutlich aber wird, daß die Leute auf Rodrigo Paestras Seite sind. Sie verstehen ihn, und – sie wissen: er wird sich nicht fassen lassen. Wo aber mag er sein.“