Im Tiefen Tal der Todeskralle

Materialien zu einem Stück documenta in drei Akten

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Die Geschwister Natalia und Ben Grimmberger sind berufen, die documenta 16 im Jahr 2027 zu kuratieren. Was sie in Kassel erleben, erschüttert sie jedoch in ihren Grundüberzeugungen. Ihr Glaube an die politische Wirkungslosigkeit der Kunst ist gepaart mit der Gewissheit, dass Künstler im Kunstmarkt entbehrlich sind und dazu neigen, kuratorische Konzepte auf lästige Weise zu durchkreuzen. Nun aber müssen die Grimmbergers erfahren, dass sich Kunst auch zu einer brisanten internationalen Staatenaffäre entwickeln kann, bei der ihnen am Ende nichts bleibt, als mit Hilfe zweier sehr unterschiedlicher Künstlerpersönlichkeiten in den Untergrund abzutauchen.
Seit langem beschäftigt sich Boris von Brauchitsch als Kunsthistoriker und Autor mit den Mechanismen bei der Entstehung und Verwertung von Kunst. Das Theaterstück Im tiefen Tal der Todeskralle ist nun seine erste Dramatisierung des Themas, eine aberwitzige Komödie, die ganz nebenbei auf siebzig Jahre documenta zurückblickt. Diese Passagen des Stücks sind in diesem Band versammelt und werden ergänzt durch die zwei Erzählungen Blind?ug und Der Blick über den Kanal, die ihrerseits von Kunst und Verschwinden handeln.