Imaginauten

Ein Morbidarium in 21 Erzählungen

von

Marcus Neuert schreibt feinsinnige, psychologisch dichte Geschichten, die stets mit unserer Zeit zu tun haben, Grenzerfahrungen ausloten. Sein Buch »Imaginauten – ein Morbidarium in 21 Erzählungen« leuchtet präzise und hintergründig Situationen aus, die von Ur-Ängsten, Verzweiflung, vermeintlicher Ausweglosigkeit, aber auch von Erkenntnis und Hoffnung getragen werden, sich mit oft überraschenden Wendungen und einem gehörigen Schuss Ironie ins Surreale, Phantastische hinein vortasten.

»Noch mehrmals während der Fahrt glaubte er, neben sich eine Veränderung zu spüren, glaubte zu sehen, wie sich ein Schemen neben ihm materialisierte, um gleich darauf wieder unsichtbar zu werden, sobald er direkt hinsah. Etwas entnervt von sich selbst nahm er schließlich das Köfferchen auf den Schoß, ließ die vergoldeten Schlösser aufschnappen und starrte doch nur, wie zu erwarten gewesen war, auf die sorgsam verstauten Utensilien, die ihn wie Pretiosen in einem mit Samt ausgeschlagenen Schmuckkasten anzublicken schienen. Wir sind da, schienen sie zu Richter zu sagen, wir sind immer für dich da.«